Gedicht in schwäbischer Mundart von Trude Pfender zu den Heimattagen in Bruchsal.
Wie eigentlich jeder von eis woiß,
send die Heimattage Baden-Württemberg längstens vorbei.
So send mir Trachtler, zwoi Bus voll, send g’fahra
Am Wochaend zum Feschta noch Bruchsal g’fahra.
Dr Spielmannszug von Herbertinga war mit d’r bei,
do konntet mir mitfahra — us Sulga– mir Drei.
Im Hotel a’komma, schnell eingedscheckt
Die Tracht aus em Koffer schnell an Kaschta na g‘hengt
Ond schau stand da Bus für eis wieder parat,
denn mitanander fahret m’r nei en d’Stadt.
A Schloßführung ischt a’gsait, en deam riesa Schloß,
ma hot miaßa stauna und gucka bloß,
denn was dia Stadt noch em Kriag do wieder aufbaut hot,
zig Jahre des alles dauret hot.
Gold und Glanz, dia riesige Lüster,
von den Wänd hond uns a’guckt dia stolze Kurfürsta.
Soviel Reichtum und Gold hot uns fascht derschlaga,
so hend m’r no kenna a schnells Kaffeele vertrage
bevor eis da Bus wieder ins Hotel naus g’fahra hot,
denn umziah hots g’hoißa, aber flott.
Zobed um sechse hot uns da Bus wieder in d’Stadt nei brocht,
mir alle natürlich in eisra schönsta Tracht.
Des Bürgerhaus ziemlich neu, mit a ma herrlicha Saal,
a scheene große Bühne..rund rum ideal.
Doch ois, ma ka’s it glauba, es ischt wirklich g’schea
Do herin hots it a mol ebbes zum Essa gea
Ond s’Trenka hoscht au no dussa selber hola miaßa
Suscht wäret mir verdurschtet uf d’r Strecke blieba.
Um dia Zeit hot ma doch Hunger o’scheniert,
doch s‘ maula ond bruddla hot oin no meh frustriert.
S’Programm war vielseitig ond schee, des muaß ma saga
So viel schöne Tänz in no viel schönere Trachta.
Uff oimol wurdet draußa beim Getränk frische Brezela serviert
Mei do hot ma zua g’langt , au oscheniert.
Noch em Programm hond d’r Reinhard und Rüdiger Schnall ond Fall
Eis a’gmeld zum Essa im Gasthaus „Wallhall“.
A zünftige Wirtschaft, gmüatlich ond schee
Do hots dann endlich ebbes zum Essa gea,
ond all der Frust war glei vergessa,
noch a ma herrlicha Obedessa.
Mit Musik ond Senga so mitanand,
mir no grad an kleina Heimatobed g’het hand.
Zum Hotel vor Ort hend uns Taxis naus g’fahra
I glaub so an de fünf mol hend dia miaßa no anand fahra.
Den Obed hend mir in da Hotelbar g’müatlich ausklinga lau
Ond koi Mensch hot wella schau ufs Zimmer gau.
Am Sonntig Morga, wieder s’Köfferle packt,
Frühstück hots gea so ab de acht,
ausgedscheckt, a’ghäset schau en dr Tracht
stand schau wieder dr Bus für dia parat…
dia wo hend da Gottesdienst ist versäuma wella.
S’hättet allerdings a weng mehr Trachtler sei g’henna.
D’Jugend ischt wohl mit g’fahra, doch en Sekunda
War da ganz Haufa schau vor d’r Kirch verschwunda.
Noch em ökumenischa Gottesdienst send alle mitanand
Richtung Bürgerzentrum, dort war nämlich der Stehempfang,
für gladene Gäste, Obrigkeita ond no meh
bei viel Reda ond Lob, bei Trenka ond köstlichen Canapés.
Om Ois hommr miaße am Aufstellungsplatz sei,
denn da Umzug goht los..pünktlich um zwoi.
So ane ischt ma g’loffa…10 m…it mai
Schau isch ma wieder g’standa ..Groß und Klei,
so gings a Stund lang, laufa-stau, laufa-stau….
Bis s’Fernseh dann endlich uns hot zua laufa lau.
An der Ehratribühne, dia Ehregäst samt Ministerpräsident
Uns alle mächtig zua g’wonka hend.
Weil da Bodaseegau die Nummer 12 g‘het hot
Waret mir zeitig im Schloßhof, am Auflösungsort.
So hommr endlich kenna sitza, gruaba vom Laufa ond Stau
Ond eisern Herrgott an guata Ma sei lau!
Ma muaß scho saga, der Umzug war wunderschee,
koi Tröpfle Reaga…Leut…Tausende
ond dia vielerloi Trachta waret an Augaschmaus
ond erscht so om de fünfe war der Umzug aus.
So vielerloi Trachtler in der ganza Stadt,
dia Tradition samt em Brauchtum oin ganz übermannet hot.
Vom ältesta Trachtler bis zum kleinsta Kend
Ihra Tracht voller Stolz traga hend.
So hot au der Bodaseegau mit seine unterschiedlich schöne Trachta
Bei Land und Leut an guata Eindruck hinterlassa.
Ond mir hend au mit dazu beigetragen
zum Gelinga bei de Baden-Württembergischen Heimattagen!