Der 100ste ist schon fest im Blick

Von Momo Ganzer

FRIEDRICHSHAFEN –  Herzlichen Glückwunsch: Schon 90 Jahre hat der Volkstrachten- und Heimatverein Bodenseer Friedrichshafen e.V. 1923 auf dem Buckel. Das wird natürlich gefeiert. Am Samstag, 26. Oktober, wird das Vereinsjubiläum im Gemeindehaus in Friedrichshafen-Berg zelebriert. Auch der „Orgelilclub Jona“ und die Glockenspielgruppe Waldburg werden dort auftreten.

Am 11. November 1923 wurde der Verein in der Nähe von Isny im Allgäu gegründet. Bereits kurz nach seiner Entstehung teilte sich der Verein in den „Almenrausch“ und die „Grenzländler“. Lange hielten es die beiden Gruppen nicht ohne einander aus und so vereinigten sie sich vier Jahre später wieder. Der Volkstrachtenverein Bodenseer hatte im Lauf seiner Geschichte noch einmal die Auflösung zu beklagen, doch 1951 wurde er im Gasthof „Zum Frieden“ in Berg wieder gegründet und besteht seit dem durchgehend. Dann ging es aufwärts. Der Trachtenverein richtete sogar 1958 das „Wertungsplatteln für den Bodenseegau“ aus, sowie 1965 das Bodenseegautrachtfest und das Bodenseeringtreffen. Im gleichen Jahr wurde auch das erste Vereinsheim eingeweiht. Auf die erste große Fahrt ging es 1971, als die Bodenseer in Cenuillac Bètête in Frankreich auftraten. Drei Jahre später lockte ging es dann nach St. Dié. Seit 1984 sind die „Bodenseer e.V. 1923“ auf dem Häfler Weihnachtsmarkt anzutreffen, auf dem sie seit vier Jahren ihren eigenen Stand besitzen. Vor 25 Jahren wurde schließlich das neue Vereinsheim in der Untereschstraße eingeweiht.

Der Volkstrachten- und Heimatverein wuchs seit seiner Gründung vor 90 Jahren ziemlich. Mit gerade einmal zehn Gründungsmitgliedern begann die Vereinsgeschichte und mittlerweile zählt er stolze 135 Mitglieder, gibt der aktuelle Vorstand Eberhard Otto an.

Die Gruppe tritt auf Hochzeiten auf und wird schon mal von Tanzschulen gebucht, wo sie ihre Schuhplattler- und Volkstänze vorführt. Auch für die Jugend ist gesorgt: Der Nachwuchs erlernt die traditionellen Tänze. Leider sieht es beim Nachwuchs zahlentechnisch relativ mau aus. „Da könnt‘ mer mehr vertragen.“

Alle Interessierten können jeden Freitagabend ins Vereinsheim kommen und sind zur Jubiläumsfeier eingeladen.

Bodenseetrachten in der Mitte Europas!

Vom 17. bis 21. Juli nahmen und die Jugend des Bodensee-Heimat-und Trachtenverbandes sowie der Trachtenverein Waldburg an der „Europeade der Folklore 2013“ in der alten Residenzstadt Gotha teil. Die Europeade ist ein europäisches Trachtentreffen, an welchem in diesem Jahr über 200 Gruppen mit über 5000 Trachtenträgern aus 26 europäischen Ländern die Stadt Gotha für fünf Tage zum Schauplatz eines tollen Ereignisses machten. Die Trachtler aus Lindau, Wangen, Eglofs und Waldburg feierten gemeinsam mit den Gruppen aus ganz Europa dieses, von der Vielfalt der Trachten geprägte Fest und trugen mir ihren Tänzen, Plattlern und Goislschnalzern sowie der Teilnahme am Umzug zum Gelingen der Europeade bei.

Neben der Präsentation der Traditionen und Trachten aus dem Allgäu und vom Bodensee konnten die 47 Jugendlichen und Erwachsenen neue Kontakte zu Trachtenträgern aus ganz Europa knüpfen und die Stadt sowie die Region Gotha kennenlernen. Bei der Eröffnung der Europeade im Sportstadion von Gotha konnten die Gruppen das Brauchtum und die Traditionen der Bodenseeregion und des Allgäus mehreren tausend Zuschauern präsentieren. Tagsüber tanzten die Tänzer und Schuhplattler auf den verschiedenen Bühnen der Gothaer Innenstadt und wurden immer mit viel Applaus belohnt. Auch eine Führung auf der Wartburg, wo einst Martin Luther die Bibel übersetzte und dem Volk zugänglich machte, durfte natürlich bei dieser kulturellen Veranstaltung nicht fehlen. Höhepunkt waren der große Festumzug und der Europeadeball auf dem Hauptplatz, bei dem alle 5000 Teilnehmer aus ganz Europa ein fröhliches Tanzfest feierten. Auch den etwa 100 000 Gästen wurde durch dieses Fest die Tradition und Folklore nähergebracht. Die 50. Europeade der Folklore war ein sensationelles Ereignis, welches alle Teilnehmer so schnell nicht vergessen werden. Für die nächste Europeade in Polen und die übernächste in Schweden werden schon Pläne geschmiedet, um wieder an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen und die geknüpften Kontakte in ganz Europa zu pflegen.

Bodenseetrachten in der Mitte Europas!

Vom 17. bis 21. Juli nahmen und die Jugend des Bodensee-Heimat-und Trachtenverbandes sowie der Trachtenverein Waldburg an der „Europeade der Folklore 2013“ in der alten Residenzstadt Gotha teil. Die Europeade ist ein europäisches Trachtentreffen, an welchem in diesem Jahr über 200 Gruppen mit über 5000 Trachtenträgern aus 26 europäischen Ländern die Stadt Gotha für fünf Tage zum Schauplatz eines tollen Ereignisses machten. Die Trachtler aus Lindau, Wangen, Eglofs und Waldburg feierten gemeinsam mit den Gruppen aus ganz Europa dieses, von der Vielfalt der Trachten geprägte Fest und trugen mir ihren Tänzen, Plattlern und Goislschnalzern sowie der Teilnahme am Umzug zum Gelingen der Europeade bei.

Neben der Präsentation der Traditionen und Trachten aus dem Allgäu und vom Bodensee konnten die 47 Jugendlichen und Erwachsenen neue Kontakte zu Trachtenträgern aus ganz Europa knüpfen und die Stadt sowie die Region Gotha kennenlernen. Bei der Eröffnung der Europeade im Sportstadion von Gotha konnten die Gruppen das Brauchtum und die Traditionen der Bodenseeregion und des Allgäus mehreren tausend Zuschauern präsentieren. Tagsüber tanzten die Tänzer und Schuhplattler auf den verschiedenen Bühnen der Gothaer Innenstadt und wurden immer mit viel Applaus belohnt. Auch eine Führung auf der Wartburg, wo einst Martin Luther die Bibel übersetzte und dem Volk zugänglich machte, durfte natürlich bei dieser kulturellen Veranstaltung nicht fehlen. Höhepunkt waren der große Festumzug und der Europeadeball auf dem Hauptplatz, bei dem alle 5000 Teilnehmer aus ganz Europa ein fröhliches Tanzfest feierten. Auch den etwa 100 000 Gästen wurde durch dieses Fest die Tradition und Folklore nähergebracht. Die 50. Europeade der Folklore war ein sensationelles Ereignis, welches alle Teilnehmer so schnell nicht vergessen werden. Für die nächste Europeade in Polen und die übernächste in Schweden werden schon Pläne geschmiedet, um wieder an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen und die geknüpften Kontakte in ganz Europa zu pflegen.

D’Argentaler feiern 100. Geburtstag mit Bankett und Festumzug

50 Trachtler aus 22 Vereinen des Bodensee-Verbandes sind dabei
Insgesamt 250 Trachtler aus dem Bodensee-Gau waren dabei, als es nach dem Gottesdienst in St. Martin in einem feierlichen Zug zum Alten Friedhof ging. (Foto: Vera Stiller)

Von Vera Stiller

Wangen „Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten“. Dieses Motto stand über dem Fest, das der Heimat- und Trachtenverein D’Argentaler am Wochenende anlässlich seines 100. Geburtstages gefeiert hat. Immer wieder war aus den Ansprachen und Grußadressen, aber auch aus dem, was vor allem an Vorführungen beim Gauheimatabend geboten wurde, herauszuhören und abzulesen: die Trachtler der Bodenseeregion verstehen sich als große Familie.

Oberbürgermeister Michael Lang nannte die Argentaler beim Festbankett einen „Werbeträger der Stadt“ und zählte auf, an welchen Aktivitäten sich die Vereinsmitglieder über das Jahr verteilt beteiligen. Dabei fanden die internen Heimatabende ebenso Erwähnung wie das Kinderfest, die Kulturnacht und die Sommerabendkonzerte.

„Mit der Ausrichtung von Gaujugendtagen und Gauversammlungen wirken sie auch über das Stadtgebiet hinaus“, sagte Michael Lang. Werner Halder, der Vorsitzende des Bodensee- Heimat- und Trachtenverbandes, erinnerte daran, „dass es uns ohne die Wangener gar nicht geben würde“. Seien sie es doch gewesen, die 1921 Mitbegründer des Gauverbandes gewesen seien.

Trachtenfest im Jahr der Landesgartenschau

Mit einer spontanen Idee wartete Gunter Dlabal vom Trachtenverband Baden-Württemberg auf. Er, der auch Vize-Präsident des Deutschen Trachtenverbandes ist, ermunterte Stadtverwaltung und Argentaler zur Austragung des Deutschen Trachtenfestes im Jahr der Landesgartenschau.

„Der Trachtenverein ist einer mit Zukunft, weil die Generationen hier zusammenwirken“, war sich Landtagsabgeordneter Paul Locherer sicher. Und fügte weitere Gedanken hinzu: „Heimat ist, was prägt, was die Menschen wieder zusammenbringt.“ Anschließend richtete er an die Anwesenden den Appell, stets an das „Für- und Miteinander“ zu denken.

Die Feierlichkeiten am Samstag wurden mit einem Dankgottesdienst in St. Martin eröffnet. Wobei Pater Edmund Kesenheimer vom Kloster Reute in seiner Begrüßung das aussprach, was alle Besucher wohl empfunden haben mögen: „Selbst der Himmel freut sich über dieses außergewöhnliche Fest und die Vielfalt der Trachten.“ In seiner Predigt, der das Evangelium vom Senfkorn vorausgegangen war, stellte der Priester die Parallele zu „100 Jahre Argentaler“ her und sagte: „Man kann nur staunen, was aus kleinen Anfängen werden kann.“

Salut zu Ehren der Verstorbenen

Nachdem der Gesang des Jubilate Chores aus Haslach und das Glockenspiel des Vereins verklungen sowie der Tanz der Gaujugend beklatscht worden war, ging es in einem feierlichen Zug zum Alten Friedhof. Hier schossen die Männer der Bürgergarde Gegenbach zu Ehren der verstorbenen Mitglieder Salut, Mitglieder des Bodensee- Heimat- und Trachtenverbandes legten am Ehrenmal einen Kranz nieder.

Von hier aus in der liebevoll geschmückten Alten Sporthalle angekommen, entfaltete sich der Gauheimatabend in seiner ganzen Pracht. Einzelne Trachtenvereine und Volkstänzer drehten sich zu Walzer-, Polka- oder Mazurka-Klängen, es wurden zünftige Plattler vorgeführt und die Schellen zum Klingen gebracht.

Natürlich durften auch die Goisler nicht fehlen. Den feierlichen Abschluss der Darbietungen bot der von den Lindauern präsentierte „Kronentanz“, der zweifellos zu den schönsten und auch schwierigsten Figurentänzen zählt.

Auf Halbhuber folgt Halder

Von Vera Stiller

WANGEN – Am Ende gab es rundum strahlende Gesichter. Weil die extra hierfür eingesetzte Findungskommission wochenlang verzweifelt nach einem Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Vorsitzenden des Bodensee Heimat- und Trachtenverbandes gesucht hatte und nicht erfolgreich geworden war, traten Mitglieder des Ausschusses die Flucht nach vorne an.

Allen voran Werner Halder aus Waldburg, der seit 21 Jahren im Gau tätig ist und 13 Jahre lang Stellvertreter von Helmut Halbhuber war. „Als Gebirgstrachtler ist man im Gegensatz zu den historischen Trachtenträgern im Land nicht gerne gesehen“, so lautet bisher sein Argument, sich nicht um den Vorsitz zu bemühen. Doch dann hat der 53-jährige technische Postbeamte seine Bedenken über Bord geworfen und bei der Hauptversammlung in Wangen verkündet: „Ich möchte nicht, dass es uns nicht mehr gibt!“

Ordentliches Äußeres angemahnt

In gleicher Weise sah es Ulrike Ganal aus Lindau. Die bisherige Vertreterin für die Allgäuer Trachten, die in ihrem Jahresbericht noch „ordentliches Äußeres“ bei öffentlichen Auftritten angemahnt hatte, wozu für sie auch das „dezente Schminken“ bei den jungen Mädchen gehörte, wird künftig die Position der stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes einnehmen. Zusammen mit Helene Straub aus Bad Saulgau, die ebenso wie Werner Halder und Ulrike Ganal von der Versammlung einstimmig gewählt wurde.

Noch einmal ließ Helmut Halbhuber die 17 Jahre seiner Vorstandschaft Revue passieren. Dabei erinnerte er an die großen Veränderungen und Weiterentwicklungen des Verbandes und nannte die neue Gaujugendsatzung, die überarbeitete Gausatzung mit Geschäftsordnung und die seit 2009 geltenden Trachtenleitlinien im Landesverband mit ihren Auswirkungen auf die eigene Arbeit als Beispiele.

In den zurückliegenden Jahren hatte man sich zudem von den Trachtenvereinen Ravensburg, Stetten am kalten Markt und Ehingen verabschieden müssen, dafür mit Herbertingen, Riedlingen, Rieslasingen-Worblingen und Wain neue Vereine willkommen heißen können. „Stand 2013 gibt es im Bodensee-Bereich 25 Vereine mit 2200 Mitgliedern“, sagte Halbhuber.

Obwohl er erst beim Gauheimatabend am 8. Juni, der ebenfalls im Vereinsheim der „Argentaler“ stattfinden wird, verabschiedet werden soll, lobte Stellvertreter Halder die Verdienste von Helmut Halbhuber vorab. „Es war die bisher längste Amtszeit seit Bestehen des Verbandes“, sagte Halder und berichtete, dass Halbhuber 68 Sitzungen geleitet und seine Arbeit immer mit Herzblut und vollem Einsatz gemeistert habe: „Nur durch solche Menschen können Vereine und Verbände Bestand haben.“

Grußwort des Landtagspräsidenten

Es war ein wahrlich farbenfroher Moment: Am 20. März 2013 erlebten wir im Landtag von Baden-Württemberg den wunderbaren, eindrucksvollen Auftritt der Tänzerinnen und Tänzer des Landesverbands der Heimat- und Trachtenverbände. Überwiegend sehr junge Menschen brachten ihre Freude am Volkstanz zum Ausdruck und folgten dem Sprichwort:

Wer die Tracht trägt pflegt die Kultur und leistet damit ein Bekenntnis zur Heimat.

In Ihrem Dachverband, aber vor allem auch in Ihren Mitgliedsverbänden und den darin zusammengeschlossenen Vereinen, pflegen und erhalten Sie Kernbestandteile eines wichtigen Erbes: Volkstracht, Volkstanz, Volksmusik, Volkslied, Mundart und Bräuche. Sie nehmen damit materiell eine öffentliche Aufgabe wahr. Denn der Artikel 3 c unserer Landesverfassung erhebt nicht nur die Förderung des kulturellen Lebens zum Staatsziel – zugleich betont er die Bedeutung der gesellschaftlichen Kulturträger. Sie stiften Identität und Sie sorgen für ein kollektives Lebenselixier.

Die Tracht ist für alle die sie tragen ein Symbol des Verbunden seins mit der heimatlichen Landschaft und ein äußeres Zeichen der Gemeinschaft. Tracht ist Kultur – denn nur wer weiß, wo er herkommt, weiß auch wohin er geht. Wir bewegen uns heute zielsicher im World Wide Web, sind praktisch auf der ganzen Welt zu Hause. Und doch: Gerade durch die globalisierte Welt wird vielen Menschen die Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Heimat immer wichtiger.

Dafür, dass Sie all Ihre Anliegen immer wieder mit Herzblut und Engagement in die Öffentlichkeit tragen, danke ich Ihnen aus ganzem Herzen. Und ich freue mich schon auf viele weitere Begegnungen mit Mitgliedern Ihres Dachverbands.

Mit freundlichen Grüßen

Guido Wolf MdL
Landtagspräsident